Einfamilienhäuser trotz Innenverdichtung?

Erneut ist uns eine geplante Innenverdichtung im Bereich der Blockrandbebauung im alten Teil der Oststadt bekannt geworden. Anstatt im eh schon dicht bebauten und wenig durchlüfteten Bereichen auch mal etwas abzureißen und Grünflächen anzulegen, werden alte abrisswürdige Gebäude veredelt und noch 2 bis 3 Stockwerke draufgepackt. Da dort meist keine qualifizierte Bebauungspläne vorliegen und das deshalb maßgebliche Bundesbaugesetz keine ausreichenden klimatischen Kriterien kennt, ist dagegen selten was zu machen. Unseren größeren Parteien ist dies aus unterschiedlichen Beweggründen (keine neuen Baugebiete in der Fläche, mehr Wohnraum, mehr Rendite) recht, weshalb sie keine Änderung des Baugesetzes im Sinne von klimatisch erträglicher Innenverdichtung herbeiführen.

Nur wenige zusätzliche Gebäude innerhalb einer Blockrandbebauung können für lange Zeit klimatisch akzeptable Zustände verhindern. Kleinere zusätzliche Baugebiete würden die vermiedene Innenverdichtung ausgleichen. Wie man es besser machen kann zeigt folgendes Bild: Anstatt ein weiteres Hintergebäude hinein zu quetschen, wurde auf über 70 m² der Beton herausgebrochen und ein Garten im Hof angelegt.

Bei der schädlichen Innenverdichtung ist die neuste Diskussion um Einfamilienhäuser für einen Oststädtler, der in dichtester Bebauung ohne Grün  wohnt, nur zum Kopfschütteln. Wie kann es sein, dass man ihm keine akzeptablen und für die klimatische Zukunft erträglichen Wohnverhältnisse zugestehen will, während an anderer Stelle flächenfressende und energetisch fragwürdige Einfamilienhaussiedlungen entstehen dürfen?

Ihr Jürgen Scherle,
‚1.Vorsitzender des Bürgervereins Oststadt

Jürgen Scherle