Gemeinderat entscheidet im Sommer über den Bau von Hundegärten

Toben ohne Risiko
 
Die Australian-Shepherd-Hündin Mira und Mischling Ticou toben über die Wiese. Die drei Havaneser Thabo, Amari und Henley spielen ein Stück weiter ausgelassen miteinander. Zu ihnen gesellt sich ein großer weißer Collie, der die kleinen Spielkameraden neugierig beschnuppert. 28 Hunde, vom Rottweiler bis zum Dackel, spielen an diesem Abend zusammen auf der Hundewiese beim Otto-Dullenkopf-Park hinter dem Schloss Gottesaue. Unter den Herrchen und Frauchen ist Andreas Gold, Initiator des Hundetreffs. Sonntags und donnerstags treffen sich die Hundehalter auf der Wiese, um ihre Schützlinge zusammen spielen zu lassen. Eines fehlt vielen Hundehaltern aber: „Ein Zaun, der die Hundewiese vom umliegenden Gelände abgrenzt“, sagt Gold.
 
In Karlsruhe gibt es 18 ausgewiesene Flächen, auf denen es keine Leinenpflicht gibt. Fast alle liegen direkt an Straßen oder Radwegen. „Die werden oft zum Nadelöhr“, sagt Gold, der selbst vier Hunde hat. Oft kommt es an den Flächen zu Konflikten zwischen Hunden und Radlern oder Spaziergängern. Problematisch wird es auch, wenn ein Hund plötzlich das Weite sucht. „Zum Beispiel an der Günther-Klotz-Anlage. Da standen Hunde schon auf der Südtangente“, sagt Hundehalterin Barbara Merz. „Ein eingezäuntes Areal wäre Gold wert.“
 
Laut einer Auswertung der Stadt Karlsruhe vom März gibt es im Stadtgebiet 9.312 gemeldete Hunde. „Und das werden nicht weniger“, sagt Tom Høyem, Fraktionsvorsitzender der Karlsruher FDP. Høyem ist selbst Hundebesitzer und kennt die Probleme. Hundegärten sollen deshalb Abhilfe schaffen. Das sind eingezäunte oder durch Hecken und Sträucher abgetrennte Bereiche. Ein gemeinsamer Antrag dazu von FDP und Freien Wählern/Für Karlsruhe wird im Juni im Planungsausschuss diskutiert. Danach wandert das Thema in den Gemeinderat. Bis zum Sommer könnte eine Entscheidung fallen. Høyem rechnet mit einem positiven Ergebnis. Ein zweiter Antrag der AfD hat eine ähnliche Stoßrichtung. Im Stadtgebiet gebe es keine Möglichkeit, „Hunde gefahrlos frei laufen zu lassen“. Insbesondere junge Hunde oder Jagdhunde könnten sich dann sicherer frei bewegen, heißt es im Antrag.
 
Eine solche Fläche biete den Hunden „artgemäßen Sozialkontakt und eine gesunde Verhaltensentwicklung“, so FDP und FW/FÜR. „Immer mit Leine ist für die Hunde nicht schön“, sagt Høyem. Die Antragsteller halten mehrere der bestehenden Auslaufflächen als Hundegarten für geeignet. Darunter die im Otto-Dullenkopf-Park, in Mühlburg (Sonnenstraße) und in der Oststadt (Viktor-Prießnitz-Straße).
 
Der Antrag spricht vielen Hundehaltern aus der Seele. „Wegen Corona sind die Hundeplätze zu. Die Hunde haben gar keine Möglichkeit, mal zu rennen“, bedauert Mary Grünbacher, die mit Hündin Mira beim Hundetreff ist. „Gerade in der Stadt sind Flächen, auf denen sich die Hunde frei bewegen können, wichtig“, sagt Silke Weber. Dadurch werden die Hunde ausgelastet und bleiben ausgeglichen. Die Hundetrainerin betont, wie wichtig zudem der soziale Kontakt zwischen den Vierbeinern ist. „In der Gruppe lernen sie, wie sie sich anderen Rassen oder älteren Hunden gegenüber verhalten“, sagt sie. „Die Sozialisation ist sehr wichtig.“ Der Hundetreff ist allerdings kein Verein, der Training anbietet, betont Initiator Andreas Gold. Jeder muss selbst auf seinen Hund achten. Probleme gäbe bei den Treffen kaum.
 
Aileen Rupp kommt mit Mischling Ticou extra aus Durlach zum Treffen ans Schloss Gottesaue. „Die meisten Hundeflächen in Karlsruhe sind ein Witz“, bedauert sie. Ein Zaun würde ihr ein besseres Gefühl geben, wenn Ticou frei läuft: „Ein Hase in Sicht und er ist weg.“ Mehr Sicherheit wünscht sich auch Barbara Merz, die mit ihren beiden Collies beim Hundetreff ist. „Damit könnte man viele Probleme verhindern“, sagt sie.

Mit freundlicher Genehmigung der BNN.

Mit freundlichen Grüßen 
Andreas Gold
Initiative Erhaltet die Hundebeutel für Karlsruhe

Andreas Gold